in Moitzfeld zu hause

Moitzfelds Geschichte

Wo heute Moitzfeld liegt, war im Ursprung ein reines Waldgebiet, in dem niemand wohnte. Tatsächlich werden in mittelalterlichen Urkunden für unsere Gegend ständig die Eiche und die Buche erwähnt. Für diese frühe Zeit kann man viel Laubwald annehmen. Seine Vorzüge lagen darin, dass man ihn zur Eckern- und Eichelmast des Viehbestandes nutzen konnte. Darüber hinaus fand das Eichenholz in den vielen Fachwerkbauten des Mittelalters Verwendung.
Nun besteht die Welt aber nicht erst seit dem Mittelalter.
Durch diesen Laubwald streifte wahrscheinlich schon im ersten Jahrhundert vor Christus eine Völkerschaft auf der Suche nach einem geeigneten Verteidigungsplatz. Sie fanden ihn in unmittelbarer Nähe des heutigen Ortes Moitzfeld und errichtete hier eine durch Wall und Graben geschützte Burganlage, die "Erdenburg".

Die historische Erdenburg

Diese wurde im Jahre 1936 ausgegraben und den Germanen zugeordnet. Nachgrabungen nach dem zweiten Weltkrieg haben jedoch ergeben, dass die "Erdenburg" etwas älter ist und dass sie demnach bei der Abwehr der Römer keine Rolle gespielt haben kann. Sicher ist indessen, dass die unbekannte Völkerschaft wieder von hier fortzog. Das Waldgebiet war und blieb nun abermals für eine geraume Zeit menschenleer.
Die Germanen und nach ihnen auch die frühen Franken siedelten ausschließlich in der Rheinebene. Das menschenleere Waldgebiet unterstand dem fränkischen König und ohne königliche Erlaubnis konnte nicht darin gesiedelt werden.

Erst Kaiser Lothar 1. gab bei seinem Eintritt in das Kloster Prüm um 855 einen Teil des Waldgebietes zur Rodung frei.
Dieses Rodegebiet stand nicht jedermann zur Besiedlung offen, sondern lediglich Lothars Schwiegersohn, dem Grafen Giselbert, dem damals der Hof zu Merheim gehörte.
Der neue Siedlungsraum bildete, da er nur einem einzigen Grafen gehörte, auch einen einzigen Kirchen- und Gerichtsbezirk. Letzteren bezeichnete man mit dem lateinischen Wort "bannus".
 Um den "bannus" schützen zu können, ließ Graf Reginhar eine Burg bauen, die "Bannsburg" (Bensberg).
Die Bauern der einzelnen Grundherrschaften (Güter zu Lehen) und der Graf (Grundherr) waren daran interessiert, dass weite Waldflächen zum Gemeinbesitz ("Allmende") erklärt wurden. Das war besonders wichtig im Hinblick auf die Viehzucht.

Luftaufnahme aus den 60er Jahren

Die Bauern der einzelnen Grundherrschaften (Güter zu Lehen) und der Graf (Grundherr) waren daran interessiert, dass weite Waldflächen zum Gemeinbesitz ("Allmende") erklärt wurden. Das war besonders wichtig im Hinblick auf die Viehzucht.
Für die einzelnen Viehgattungen wählten die Bauern jeweils einen Hirten.
Der Kuhhirt trieb die Kühe tagsüber auf den "Heidekamp" (Heidkamp) und nachts auf die Nachtweiden am "Hungerberg" und am "Hungersiefen".
Der Schafhirt trieb die Schafe auf die Schafweide, auf das "Schiffelland".
Der Schweinehirt trieb die Schweine zur Eckermast auf die "Eschflur" und diese lag am "Eschbach".
Der Ziegenhirt trieb die Ziegen auf das "Mutzfeld". Unter "Mutz" verstand man den "Hartriegel", ein beliebtes Ziegenfutter.

So war einmal die Hauptstraße

Aus der Geschichte von Refrath wissen wir, dass man im Jahre 1078 dazu überging, die "Allmende" unter den Benutzern aufzuteilen und anschließend auch dort Höfe anzulegen. Diese Art der "Allmendeaufteilung und -bebauung" war um 1124 abgeschlossen.
Auf das "Mutzfeld" bezogen bedeutet das, dass unser heutiges Moitzfeld um 1100 entstanden ist.
Die früheste Urkunde aus dem Jahre 1413 nennt folgende Moitzfelder Bauern:

  1. Hermanns Sohn
  2. Burggraf Konrad in Bensberg
  3. Wilhelm Montabaur

Eine Huldigungsliste für den Herzog aus dem Jahre 1666 nennt uns:

  1. Wilhelm Unterst Motzfeld
  2. Henrich Elswich Mittelst Motzfeld
  3. Ludwig aufm Ober Motzfeld.

Rund hundert Jahre später in einer Steuerliste (1758):

  1. Moitzfelder Hof (Obermoitzfeld), Inhaber Oberjäger Dormanns.
  2. Mittelmoitzfeld, Witwe Ferdinand Hosangsgut.
  3. Niedermoitzfeld, Besitzer Peter Paffrath, Pächter Andreas Wilhelm Herkenrath.

Fassen wir alle Einwohner in Moitzfeld im Jahre 1830 zusammen, dann waren es insgesamt 214 Einwohner.
Die beschauliche Ruhe war in Moitzfeld vorbei, als 1847 die Grube Weiß in Betrieb genommen wurde.

Die Grube Weiß um 1917 (Bergbau in Moitzfeld)
Der alte Lindenhof
Gaststätte Prangenberg
Das Winfriedheim
Holzkirche von 1921 bis 1952
Altar der Holzkirche von 1921 bis 1952

Die Kirche St. Josef seit 1952

Die Schule in Moitzfeld